April 2014
Monatsspruch April 2014
Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.
(Joh 16, 20)
Liebe Gemeinde,
„ein frohes Fest dann“ hat mir letztes Jahr eine Bekannte gewünscht – am Nachmittag des Karfreitag. Natürlich hat sie damit das kommende Osterfest gemeint, das war mir schon klar.
Ich war dennoch irritiert, denn für mich war es noch nicht soweit. Gerade eben hatten wir doch Karfreitag – einen ruhigen, ernsten, stillen Feiertag, an dem wir den Tod Jesu bedenken.
In der Engelthaler Kirche wird an diesem Tag auch der Altarschmuck entfernt und in vielen Kirchen schweigen die Glocken bis zum Ostersonntag.
Umso fröhlicher kann man dann Ostern feiern, die Botschaft hören: Jesus ist auferstanden. Der Tod ist überwunden. Halleluja.
Mir ist es wichtig, sowohl Karfreitag als auch Ostern zu feiern. Nicht nur, weil das im Kirchenjahr so vorgesehen ist, sondern, weil Tod und .uferstehung, Trauer und Freude ganz elementar zusammengehören.
Natürlich – ich mag es auch lieber fröhlich und heiter als ernst und traurig. Aber ich weiß, dass beides zum Leben dazugehört. Nicht nur zu Jesu Leben, sondern auch zu unserem.
Und ich weiß, dass der Weg zur Freude oft durch Traurigkeit und Verzweiflung hindurchgeht und dass es da keine Abkürzungen gibt.
Scheitern, Trennungen, Verluste gehören zum Leben, der Tod gehört zum Leben. Und diese Zeiten der Trauer müssen durchlebt werden, damit nach Tränen und Traurigkeit auch wieder ein freies Lachen und ein gelöstes Gesicht möglich sind. Damit sich Traurigkeit in Freude verwandeln kann.
In diesem Sinne lade ich Sie ein, bewusst den Weg Jesu durch die Passionszeit zu Ostern mitzugehen – und ich wünsche Ihnen, dass auch Ihre Traurigkeit in Freude verwandelt wird.
Ihre Pfarrerin Elke Binder